Wolkentänze

Mutter  Oberin  kommt  in den Stall
es ist noch früh am Morgen
und sie hat große Sorgen.
Der Sturm hat angerufen und mitgeteilt
in ein paar Stunden wäre es  soweit
er warte nur noch auf die Nacht.
Sie hat gesagt, sie käme gegen Acht.
Wolken hat er jetzt bei  ihr bestellt
doch wo um alles in der Welt
soll sie die jetzt besorgen.
Die Jugendwolkenschar fährt morgen
an den Titisee für ein paar Tage
und deren Eltern üben gerade
für das Turnier der Wolkentänze
und sind jetzt an der Ostseegrenze.
Die Oberin, sie seufzt im Stall
der Sturm der hat doch einen Knall
all‘ das weiß er genau
sie wird aus ihm nicht schlau.
Die Schäfchenwolken rascheln im Heu
‚gemütlich machen‘  ist auch bald vorbei
denkt Mutter Oberin:
Wütend ruft sie den Sturm zurück
und sagt bestimmt „du hast kein Glück“.
Alle Wolken sind doch aus
das wird heut‘ nichts mit  *Saus und Braus*

Verschieben wir es auf die nächsten Tage
die Wettervorhersage stellt sowieso jeder in Frage

Andrea Ade

Schreibwerkstatt  18/01/16 zum Thema    *Wolke*
und Lesungstext für den 20.05.2016

Kopfschleifen

Die Gedanken stecken festgeklemmt
so ist das, wenn man sich verrennt
die Flügel ausgefallen
musst du jetzt laufen
blutig wie dein Hirn
laufen Füße nur noch Kreise
über selbstgeworfene Steine
ertasten neuen Lebenssinn.
Die Leichtigkeit entschwebt
kopfschüttelnd sieht sie zu.
Das bist doch nicht mehr du

vanga

Siedlerträume

Halt ruft Erwin. Ich will mit in Bild. Und schon baut er sich neben Grete auf, hat schnell noch eine Jacke mitgebracht!  Verhärmt steht seine Frau und kann es wieder mal nicht lassen. Ein böser Blick zu Erwin, doch er, der merkt es nicht.
Im Gegenteil,  Erwin richtet sich, streicht seine Jacke glatt, rückt nochmals an der Brille, schaut die Heugabel ratlos an und entscheidet dann, sie muss mit ins Bild. So ist er doch, rechtschaffend, fleißig, sparsam, immer hilfsbereit, ein guter Mann, hat sich im Griff und mag die Grete seine Frau. Er lebt so gottesfromm, auch das ist sein Gerüst,  stellt sich,  sein Leben nie in Frage.

Die Grete hasst, und wer sie sieht,  spürt das genau. Der erste Mann in ihrem Leben, musste es der Erwin sein. Grete ist so unzufrieden und fühlt sich oft allein.  Sie hatte Träume, Fantasien, wollte gern ein tolles Leben und fällt dann auf den Erwin rein.
Verkniffen lebt sie nun an seiner Seite und kocht und putzt, gelacht wird nie. Als brave Frau kann sie den Erwin nicht verlassen! So grämt sie sich durchs Eheleben und würde ihm am liebsten täglich Gift ins Essen geben.

Schreibwerkstatt 09/05/2016

angedachtes

wie festgefahren
halten wir an Altem fest
wünschen uns
den Zauberlehrling zurück
der niemals Meister
werden wird
zumindest nicht
in DIESEM STÜCK!!!!!!!!!!!!!

und eines Tages
stehen Wind
und das Vergessen
vor der Tür.
Vielleicht hat
der Lehrling sie geschickt
in seiner Verzweiflung
weil es ihm nicht glückt ……….

vanga

daheim

Gartenland statt Urlaubsstrand
Unkrauteimer für den Reiner
Gartenstuhl statt Swimmingpool
Farbenpracht statt Partynacht
das Lied vom Wind so gut klingt
im Urlaub sein  –  daheim

vanga 😉