Klug war das nicht, dachte Lena und machte somit nur noch alles schlimmer. Der Teufel, der sie gerade ritt, und so sehr sie sich auch mühte, in ihrer Untat sie doch grad verglühte. „Wahrheiten“ weiterlesen
Kategorie: Geschichten
kein Glück
Wenn Maren mal ganz ehrlich ist, gab es noch keinen Tag in ihrem Leben, an dem sie glücklicher gewesen wäre. Da war sie sich ganz sicher. Doch seit es Heiner gibt, schlägt ihr Herz viel mehr im Takt, die Farben leuchten bunter, alle Menschen sind viel netter und nachts tanzen leuchtend die Sterne über ihrem Kopf. „kein Glück“ weiterlesen
blau
Ganz still war es um sie herum. Der blaue Dunst der Zigarette kräuselte sich zwischen ihren gelbgerauchten Fingern und zog langsam durch den Raum. Das Rauschen in ihren Ohren, bildete sie es sich ein, oder hörte sie die Möwen am blauen Himmel schreien und das sanfte Plätschern der Toilettenspülung erinnerte an beruhigendes Meeresrauschen. Beim Anblick der Schaumkronen fiel ihr das ungeöffnete Bier in der Küche ein … so blau waren ihre Gedanken
vanga
zugenäht
Maren stand am Fenster. Blicklos schaute sie in den Morgen, denn täglich grüßte ihr persönliches Murmeltier. Sie hatte keine Sorgen – schon lange nicht mehr, denn Ralf, ihr Mann, trug sie auf Händen, doch las auch leider jeden ihrer Blicke. Wie durchschaut lief sie jetzt durchs Leben und das passte ihr gar nicht mehr. „zugenäht“ weiterlesen
Sie trafen sich
Marie fühlte es, doch konnte nichts beweisen. Diese Erkenntnis zerriss ihr fast das Herz, zumal das jetzt schon eine geraume Zeit so gehen musste. „Sie trafen sich“ weiterlesen
Schwarzwaldgeschichten
Ein Bauer springt vom Trecker
er ist im Wald und Tannen duften lecker
die Sonne kitzelt ihm in Nacken
er schwitzt muss sich entpacken
das unterste an Höschen lässt er an
eine rote Bank da steht und lacht ihn an
er macht sich darauf ganz schön lang
ein Fahrrad kommt herangefahren
der Mann ordnet an der Hosenbahn
eine Frau fährt langsam auf ihn zu
und beide verfallen gleich ins du
der Bauer spricht auch mal vom Trecker
denn nicht nur Tannen duften lecker
vanga
Die Gebastelte
So kostbar war Sie für ihn. Er liebte wie noch nie. Die größte Freude bereitet ihm die Zubereitung seiner Geschenke für diese wahnsinnig machende Liebe. Schmuckbeladen öffnete seine Angebetete dann die operierten großen Augen. Auch die hatte er ihr bezahlt. Eines seiner ersten Geschenke. Oft kicherte sie ungeduldig in größter Erwartung auf die nächste Überraschung wenn er abends in die Wohnung trat und so schleppte er Tag für Tag was ihr Herz sehr mag.
Unermüdlich bastelte er an ihrem Traum und konnte dafür unglaublich lieben. Voll war sein Herz vor lauter Glück und schwebte auf Wolke 7. Niemals zuvor hatte er so gefühlt und mit vollen Händen gab er was sie wollte und das leise Lachen und ihre Hand in seinem Nacken ….
Er war ihr hörig, das wusste er aber es war ihm ungehörig egal
vanga
der Fisch
Der Fisch fängt an zu schwimmen
sein Ziel – das große weite Meer.
So lang er denken und
auch schwimmen kann
gibt es genau vier Ecken
ab da geht gar nichts mehr.
Das ist bestimmt nicht alles
weiß selbst der dümmste Fisch
eines Tages wird er rausgefischt
aus seinem gläsernen Gefängnis.
Am Abend soll er auf den Tisch
doch das, das weiß er nicht 😉
im Plastikbeutel stiert er vor sich hin
und malt sich neue Freiheit aus.
Heute gibt es mal ein gutes Ende.
Freunde laden ein zum Essen außer Haus
so setzten seine Käufer den Fisch
am nächsten Fluss ganz einfach aus
und so fängt dieser Fisch dann an zu schwimmen
sein Ziel – das große weite Meer.
vanga
zeitlos
7.00 in der Früh.
Hannah schlurft im Bademantel zur Küche.
Dunkel ist es, still ist es
nur der Zeiger der Küchenuhr tickt laut.
Der kleine Junge
er läuft durch den Park, im Purpurmantel, den er gar nicht mag. Sein Elfenbeingesicht wie zart, die großen Augen und das rote Haar, es leuchtet kupferfarben in der Abendsonne.
Dort hinten hinter einer Hecke sieht er jemand stehen. Angst hat er nicht, denn er läuft hin. Die Frau aus Stein, er kennt sie schon, kommt oft hierher wenn er mal reden will. So oft ist er allein, die Eltern sind viel aus. Mit der Kutsche gerade wieder weg, irgendwo gibt es sicher wieder ein Bankett und Martha, seiner Kinderfrau lacht lieber mit den Burschen. Er wird von niemandem vermisst und packt in Ruhe seine Schätze aus.
Warum sie hier wohl steht, so stumm und alt, doch schön. Förmlich spürt er ihren Blick, bestimmt hat sie den ganzen Tag auf ihn gewartet.
Begeistert greift der kleine Bub in seine Taschen, bringt vier Steine heraus, legt sie behutsam ihr zu Füßen und strahlt. „Schau, die habe ich dir mitgebracht. Sie sind aus Stein – wie du und wenn du Langeweile hast, kannst du damit auch malen. Das sind Taschenschmeichler sagt die Marta, aber ich weiß nicht was das ist. Ich möchte sie dir schenken, verstecke sie bitte gut, denn wenn die Martha sie vermisst, ich will nicht daran denken
und jetzt mach’s gut, wir sehen uns morgen und werde dir wieder was besorgen …“
vanga
Schreibwerkstatt 05/11/15