Engel im Quartett

Als ich den Engel traf, glaubte ich meinen Augen nicht zu trauen. So groß und sehr lebendig stand er vor mir und sah mich mit seinen leuchtend blauen Augen an. Ich hingegen war fassungslos. Stand es so schlimm um mich?
„Warum kommst du, was willst du? Was weißt du denn von mir?“ Ich fing vor lauter Aufregung an zu stottern. „Langsam, langsam, ich tu dir nichts. Ich habe dir etwas mitgebracht.“ „Ich brauche nichts, wer hat dich reingelassen?“ „Ich brauche keine Tür…
Ich habe dir ein Licht mitgebracht. Ein Licht, welches dich daran erinnern soll, dass du etwas Besonderes bist, dass du immer dann anzünden darfst, wenn du an dir zweifelst. So wie jetzt. In diesem Augenblick. Nein! Nein! Es steht nicht schlecht um dich. Im Gegenteil. Und so sei unbekümmert wie ein Kind. Lass dein Herz leuchten und freue dich mit allen anderen über diese Zeit.“
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. “Über was soll ich mich denn freuen? Was ist denn gerade für eine besondere Zeit? Was willst du mir denn da erzählen? – Wenn ich mir was wünschen kann, dann ist es das: Bring mir meine Oma wieder und meine Mutti. Die sind im Himmel. Und ich hätte sie gern wieder hier!“
Ein frommer Wunsch eines Kindes. „Natürlich steht das nicht in meiner Macht, aber ich sage dir, sie sind immer bei dir, wann immer du willst, du musst nur feste an sie denken.“

Schreibwerkstatt – Gemeinschaftstexte

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