Weihnacht macht sich b(e)reit

 

Kein Stern am Himmel, die Nacht so dunkel. Julia steht am Fenster und raucht noch eine Zigarette. Seit Tagen geht kein Telefon und Ewigkeiten hat niemand mehr an ihrer Haustür geklingelt. Sie seufzt – auch die Nacht und sie – sind wie immer ganz allein.
Endlos ziehen sich ihre Tage. Sabine verlässt nie mehr ihr Haus, doch morgen muss sie raus. Ein Termin bei ihrer Bank lässt sich jetzt wirklich nicht mehr verschieben. Sie drückt die Zigarette aus im Morgengrauen und wünscht sich ganz weit weg.

Doch als ihr Wecker klingelt, ruft der sie in das Leben zurück. Eine Stunde später tritt sie ängstlich aus dem Haus heraus und macht sich auf den Weg. Niemand nimmt Notiz von ihr und merklich sicherer verändert sich ihr Gang. Überall nur Lichter und Glockenklang. Verwundert nimmt Sabine diese Stimmung auf, fühlt sie bis in ihre Seele, sieht sich geborgen und folgt instinktiv den Menschen, die an ihr vorbeiströmen. Erst im Dom kommt sie wieder zu sich und lauscht den Klängen des Weihnachtschors, steht zwischen Menschen, die sich alle gar nicht kennen, doch fühlt – dass sie dazugehört. Unbändig das Gefühl in ihr – alle möchte sie umarmen, ein warmes Gefühl steigt in ihr auf.

Sie schaut nach rechts. Da steht der Banker neben ihr und lächelt sie breit an. Nimmt ihre Hand und drückt sie zart und sagt – Entschuldigung, ich bin unmöglich und sage mal, ich habe mich vertan. Einen Termin zwischen Weihnachten und Neujahr macht man nicht – aber ich freue mich –
so trifft man sich …

Weihnachtsentwurf für die Siegener Zeitung 2017
27/11/17

Weihnacht macht sich b(e)reit

Kein Stern am Himmel, die Nacht so dunkel. Julia steht am Fenster und raucht noch eine Zigarette. Seit Tagen geht kein Telefon und Ewigkeiten hat niemand mehr an ihrer Haustür geklingelt. Sie seufzt – auch die Nacht und sie – sind wie immer ganz allein.
Endlos ziehen sich ihre Tage. Sabine verlässt nie mehr ihr Haus, doch morgen muss sie raus. Ein Termin bei ihrer Bank lässt sich jetzt wirklich nicht mehr verschieben. Sie drückt die Zigarette aus im Morgengrauen und wünscht sich ganz weit weg.

Doch als ihr Wecker klingelt, ruft der sie in das Leben zurück. Eine Stunde später tritt sie ängstlich aus dem Haus heraus und macht sich auf den Weg. Niemand nimmt Notiz von ihr und merklich sicherer verändert sich ihr Gang. Überall nur Lichter und Glockenklang. Verwundert nimmt Sabine diese Stimmung auf, fühlt sie bis in ihre Seele, sieht sich geborgen und folgt instinktiv den Menschen, die an ihr vorbeiströmen. Erst im Dom kommt sie wieder zu sich und lauscht den Klängen des Weihnachtschors, steht zwischen Menschen, die sich alle gar nicht kennen, doch fühlt – dass sie dazugehört. Unbändig das Gefühl in ihr – alle möchte sie umarmen, ein warmes Gefühl steigt in ihr auf.

Sie schaut nach rechts. Da steht der Banker neben ihr und lächelt sie breit an. Nimmt ihre Hand und drückt sie zart und sagt – Entschuldigung, ich bin unmöglich und sage mal, ich habe mich vertan. Einen Termin zwischen Weihnachten und Neujahr macht man nicht – aber ich freue mich –
so trifft man sich …

Weihnachtsentwurf für die Siegener Zeitung 2017
27/11/17

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